Aoxotoxoa Luzern 11/8/2024

Ein kurzes Review zum Konzert von Aoxotoxoa am 8.11.2024 im ehemaligen Gefängnis von Luzern - jetzt Musikzentrum Sedel. Zum ihrem 21jährigen Jubiläum wählte man einen ungewöhnlichen Platz, angelehnt an den Dead-Song „Mama Tried“ (And I turned twenty-one in Prison). Die Band zeigte sich von ihrer besten Seite, alle Musiker boten hervorragende Interpretationen, der neue Gitarrist (Chris Dalton) hat sich mittlerweile perfekt eingefügt und verleiht der Gruppe zusätzliche Dynamik. Mit insgesamt über 4 Stunden Spieldauer blieben für das absolut zufriedene Publikum keine Wünsche offen. Unter den zahlreichen Topinterpretation von Dead-Stücken sind für mich insbesondere das sehr emotional vorgetragene „Box of Rain“ zum Tod von Phil Lesh sowie ein klasse „Standing on the Moon“ hervorzuheben.

Eingebunden waren bei dem Auftritt auch ehemalige Bandmitglieder, die u. a. bei „Playin´ in the Band“, „Fire on the Mountain“ und dem hervorragenden „Viola Lee Blues“ ihr Können einbrachten, eine ehemalige Sängerin kam zum letzten Song „Friend of the Devil“ auf die Bühne. Weitere Höhepunkte waren für mich das wunderbare „Dear Mr. Fantasy“ sowie ein unglaubliches „Eyes of the World“ mit langem Basssolo. Bei den „langsamen“ Stücken gefiel mir insbesondere auch der dreistimmige Gesang. Michi Dalton am Bass und Rico Dalton am Schlagzeug bildeten das gewohnt stabile Fundament, Michu am Keyboard war einfach unglaublich in seiner Dynamik und Präzision (und seinem „cute sense of timing“ für die nächste Kippe und den nächsten Rotwein). Es ist für mich immer wieder toll, dem ersten Gitarristen und Sänger Ian Dalton beim Rezitieren der Hunter- und Barlow-Lyrik zuzuhören, und natürlich auch bei seinen Solos. Der neue Gitarrist (Chris Dalton) übernahm einige Gesangs- und Soloparts, z. B. bei „All New Minglewood Blues“ oder „Victim or the Crime“. Es war ein super Abend in der Schweiz in tollem Ambiente und mit netten Leuten. Wir gratulieren Aoxotoxoa zur „Volljährigkeit“ und treffen uns spätestens in Weiden am Psychedelic-Rock Festival wieder, odrr.

spätestens,odrrr

Ulis Bericht ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ich möchte daher seine Beschreibung, seinen Eindruck, lediglich bestätigen: Es war ein grandioses Konzert, und zwar durchgängig! Wenn das Publikum nach dem Schlussapplaus - nach einer Gesamtdauer der Show von ziemlich genau 5 Stunden - gierig nach immer noch mehr ist, dann ist das eine klare Ansage!

Und es war nicht nur ein grandioses Konzert, es war auch ein ausgesprochen schöner Abend im Gefängnis, in sehr angenehmer Atmosphäre. Zu dieser Atmosphäre beigetragen haben nicht nur das Publikum und die Leute vom Sedel, sondern auch Kaks psychedelische Lightshow, die die Musik passend unterstützte und die ich als großartige Ergänzung empfand.

Kurz gesagt: Im Sedel lasse ich mich mit den Toxoas gerne mal wieder wegsperren! Wenn es sein muss, auch länger!

...etwas wäre da noch zu ergänzen:
die Alarmsirene, die man als Zuhörer auslösen durfte bei jedem Jail/Prison/Busted... gab doch richtiges Gefängsisgefühl - Jailhouse Rock!!!

Es war einfach toll!