Konzertbericht – The Grateful Nights Band / PITB XXI - 2025

Torsten Starke, Desdemonas Ballroom, Donnerstag, 05. Juni 2025, 12:09 (vor 26 Tagen)

ich poste hier nochmal den ausführlichen konzertbericht vom Walther Glaubitt. eine gut passende beschreibung von dem, was wir in plauen erleben durften. ich sage auch gerne danke an all die deadheads und musikliebhaber vor der bühne. wir sehen uns wieder. Music is the best!

Konzertbericht – The Grateful Nights Band / PITB XXI - 2025
All up for Jupiter. Eine Reise mit Grateful Nights.
Die Musik von the Grateful Dead ist so reich an Varianten, dass ein und dasselbe Stück niemals gleich klingt. Immer klingt es anders. Gleichzeitig gibt es einen klaren Rahmen, der die musikalischen Variablen begrenzt. Für Bands, die die Musik von Grateful Dead spielen, ist das eine große Herausforderung. Sie wollen weder kopieren, noch sich vom Song zu weit entfernen. Das gelingt oft nicht. Entscheidend sind dabei bestimmte Riffs, die ein Stück einleiten und vom interessierten Hörer sofort erkannt werden können. Dann beginnt der Song im Gehirn des Hörers zu klingen und tritt in Resonanz mit der Musik der Band. Die Kunst besteht nun darin, einen musikalischen Raum zu erschaffen, in der eine Balance zwischen Werktreue und Variationen geschaffen wird.
Andere Bands spielen in einer Art, dass sie den Erwartungen der Hörer entsprechen, um sie nicht zu enttäuschen. Ganz anders ist das bei Grateful Dead Musik. Hier wird der Hörer auf eine Reise mitgenommen, ähnlich einer Wanderung in der Natur, wo stets neue Eindrücke entstehen, wenn die vielen Details in der Umgebung wahrgenommen werden. Diese Form der musikalischen Vielfalt in einem gesetzten Rahmen erzeugt Vertrauen, löst Freude aus und regt zum Tanzen an. Die Band und das Publikum tanzen gemeinsam auf neuen Wegen. Die Kunst der gemeinsamen musikalischen Reise ist Grateful Nights meisterhaft gelungen, ganz besonders am Donnerstagabend. Wer hier wen führt blieb offen. Grateful Nights ließ sich von einem enthusiastischen Publikum leiten, das den Nebel beiseiteschob, um zu Franklins Tower zu gelangen, roll away the dew.
Überraschend zeigt sich die Schönheit des musikalischen Ausdrucks. Die Sängerin verzierte Stella Blue so kunstvoll, dass es neu zu blühen begann. So oft gehört und doch wieder neu zum Leben erweckt. Kraftvoll und willensstark wie sie ist, erstrahlte jeder Grateful Dead Song durch sie in seiner ganz individuellen Form. Die Sängerin repräsentierte so den typisch ausgeprägten Charakter der einzelnen Musiker in der ursprünglichen Band. Ganz besonders trifft dies auch auf den Schlagzeuger zu, der mit seinem rollenden Beat den charakteristischen Rhythmus von Grateful Dead erzeugte. Er stand in enger Verbindung mit dem Keyborder, der den Sound von Brend Mydland hören ließ. Brend Mydland spielte leibhaftig in ihm, fast wie eine Verkörperung und doch hochgradig individuell, so als wäre er sein Nachfahre. Ein Merkmal welches auch auf die Pedal Steel Guitar zutrifft, die Jerry Garcia gelegentlich spielte. In einer Zärtlichkeit wie sie auch in vielen leise gespielten Passagen der Solo Gitarre zum Ausdruck kam.
Meisterlich wie Grateful Nights, Bob Dylans Songs integrieren konnte. Grateful Dead Musik erklang, when I paint my masterpiece. Im zweiten Set am Donnerstag erreichte Grateful Nights dann ihren absoluten Höhepunkt. They took rocket number 9, second stop was Jupiter, all up for Jupiter, um es mit Sun Ra zu sagen. Absolute Weltklasse! Danke für die musikalische Reise von Barcelona nach Plauen und um den Jupiter herum zurück nach San Fransisco, dorthin wo alles begann. (Walther Glaubitt)

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