Kinder, wie die Zeit vergeht...

Rico @, Montag, 12. Oktober 2015, 10:48 (vor 3328 Tagen) @ Ralph

Hab Dank, Ralph, für diese herzwärmenden Erinnerungen! Mich als jemanden, der damals die Live-Faszination der Grateful Dead tumberweise noch nicht geschnallt hatte :-(, erfüllt das neidvoll-reuige Gefühl: Wärst du doch dabeigewesen!

Ohren und Hirn haben sich bei mir erst Mitte der Neunziger vollends für das Wunderbare dieser Musik geöffnet (das ich zwar bereits 1970 durch "Live Dead" erstmals erfühlt hatte, ohne aber dieses Empfinden zu vertiefen); Türöffner in die wahre Welt der Grateful-Dead-Musik war die "Dick's Pick's" Nr. 1, 12/19/73 Tampa Florida; erworben in einem tollen Plattenladen in Esslingen: damals in der dortigen Milchstraße ansässig - ein Name, der mir jetzt im nachhinein gut zu den kosmischen Empfindungen zu passen scheint, die mich erfüllten, als ich im Kopfhörer das 1973er "Playing in the Band" und andere jaw-droppingly und glückshormon-überschwemmend lang improvisierend ausgespielte Stücke hörte ... The bus came by and I got on, oder um es mit Stefan George zu sagen: Wer je diese Flamme umschritt, bleibt dieser Flamme Trabant. Oder um mein Kopfhörer-Glück, in all den Jahren danach bis heute, mit einer abgewandelten Zeile von Jerry zu umreißen: So many shows to ease my soul ...

Da mir die von Rhino produzierte gigantische Dreißig-Konzerte-Box zum fünfzigsten Band-Jubiläum zu teuer ist ("Boxsilla" nennen's die Deadheads drüben; und das in deren Forum immer wieder mal ahnungsvoll vorausgesehene Missfallen der budget-bewussten Ehefrauen ["don't tell the missis :-) ..."; "my wife won't be amused", und der weise Rat: "It's always better to apologize afterwards than to ask permission beforehand ..."] hat bei diesem Preis wahrlich seine Berechtigung!), hab ich die "Kurzfassung" erworben: die Vierfach-CD mit dreißig Live-Songs, von "Caution" 1965 bis "Visions of Johanna" 1995: zum Teil ganz erstaunliche, wundervolle Versionen, ja Varianten (etwa eines der schönsten "Uncle John's Band", ein überwältigendes "Morning Dew" und ein kosmisch abhebendes und sich fast ganz von der Songstruktur emanzipierendes "Dancing in the Streets").

PS. Der Name jener oben genannten Esslinger Straße passt übrigens außerdem zum "Melkweg" in Amsterdam - wo die Grateful Dead mehrmals aufgetreten sind, und wo wir in den Nullerjahren das Dark Star Orchestra (das zuvor schon einmal in der Bonner "Harmonie" gespielt hatten - Dank sei Dir dafür, Ralph!) an drei Abenden hintereinander lauschend und tanzend erleben durften!


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