Playing In The Band III June, 24-27 2001 Malzhaus Plauen, Saxony
Playing In The Band III impressions
by Laurie Troost
Magic filled the air at the ‘Playing in the Band III’ gathering last weekend in Plauen. Twinkling eyes and ear wide grins greeted me and surpassed my lack of German for the weekend. I was welcomed instantly, warmly and felt at home. I thank everyone involved with organizing the gathering and especially Ralph who told me of the event.
We were able to stay right in the venue, a magnificent old brewery in the old town section of Plauen where the spirit of past events hummed from the walls. The music from Schluff Jull, OE-Kapelle and Traven was the best I’ve heard in a long time and filled me with dance and fond memories. The lights and decorations made the perfect setting for dancing til dawn each night!! The weather could not have been better allowing for biergarten lounging each day with sunsets across the green green hills.
By day, all in attendance were friends and many Germanheads were kind enough to invite me to visit in their hometowns. I even saw a friend yesterday here in Munich!
Thank you Jerry and thank you music for bringing me to new places and faces–the universal language speaks to all of us and gives us community across the seas.
During Schluff Jull, one of the other Americans turned to me and said, ‘I’ve been looking for this place for a long time.’
I just nodded and smiled.
thank you all!!
Plauen Bericht
von Ulli Heiser
Beginnen möchte ich meinen Bericht mit dem was normalerweise erst am Ende steht: Den Danksagungen. Danke an Ralph, Oskar, Arne und Anneliese, die mich immer wieder bearbeitet hatten, doch auch einmal auf ein Deadheadmeeting zu kommen. Danke an Beate und Gerd, die die Treffen in Plauen organisieren. Und das können sie. Es war perfekt. Danke an das Team vom Malzhaus. Die Malzhauscrew hat wohl am meisten geschuftet. Müdigkeit gab es nicht, denn bis früh in die Morgenstunden mussten die Heads mit Essen und Trinken versorgt werden. Danke an die Bands, die uns so vorzüglich unterhalten haben und nicht auf die Uhr schauten wenn sie am spielen waren. Da dauerte ein Auftritt dann schon mal fünf Stunden. Danke auch an die vielen Deadheads die für eine sehr gute Stimmung sorgten. Es gab keinen Stress, keinen Streit und es war nur schön. Good Vibes all over und ich hoffe, jeder hat diese Vibes mit nach Hause genommen.
Thank You all
Ein Satz vorab: es ist ein ziemlich langer Bericht, aber mir fehlt die Idee das alles in kurze Worte zu fassen. Ausserdem wäre es dem Anlass nicht gerecht, denn was ich in den beiden Tagen erlebt habe kann man nicht mit ein paar Zeilen abtun. Also, legt eine gute CD auf, kocht genug Kaffee (auch wegen der Ladezeit – sorry) und kommt mit auf einen wunderschönen Trip.
Freitag morgen halb zehn. Das Auto ist gepackt und ich mache mich auf den 500 km langen Weg. Müsste doch in viereinhalb Stunden zu schaffen sein, zumal Plauen per Autobahn zu erreichen ist. Letzteres stimmt, aber es sollten mehr als 500 km werden und die viereinhalb Stunden konnte ich auch nicht einhalten.
Halb elf – ich überquere den Rhein. Wie war das nochmal ? Nürnberg-Ost muss es Richtung Bayrisches Vogtland. Dumm nur, dort war ´ne Baustelle und ich bin dran vorbei gedüst. Das wusste ich aber zu dem Zeitpunkt noch nicht. Von einem Parkplatz dann schnell zu Hause angerufen und mitgeteilt, dass ich wohl in eineinhalb Stunden mein Ziel erreichen werde. Es war mittlerweile halb eins und ich dachte, die Abfahrt kommt noch. Nach einer weiteren Stunde dann nix mehr mit Nürnberg. Pilsen stand da in grossen Buchstaben auf jeder Autobahntafel die ich passierte. Also auf die Karte geschaut und dann den Entschluss gefasst bei Amberg die Autobahn zu verlassen.
Von Amberg ging es dann die B85 entlang nach Bayreuth. Wollte mich schon über mich selbst ärgern, aber DLF sorgte mit “Thin Lizzy” Songs schnell für gute Laune. Ausserdem war die Landschaft toll und plötzlich ein grosses blaues Schild: A9-Berlin. Yeah, jetzt aber schnell drauf und es dauerte auch nicht mehr lange und Plauen 42 km stand da zu lesen.
Plauen-Pirk dann herunter von der A72 und es waren noch 7 km bis zu meinem Ziel. Anspannung machte sich breit. Wie wird es, wie sind die Leute die ich schon eine ganze Weile via Internet kenne ? Die Landstrasse führt durch eine traumhafte Gegend. Grün all over und recht und links gelbe Rapsfelder. Alles blüht. Jetzt weiss ich endlich was die Politik mit dem Begriff “blühende Landschaften im Osten” sagen will :-))
Um halb vier erreiche ich dann das Hotel und möchte eigentlich nur noch duschen und mich etwas ausruhen. Aber 50 Meter weiter um die Ecke ist das Malzhaus und dort sind Deadheads die ich treffen will. Also gleich wieder in den Fahrstuhl und losgetrabt. Da liegt es vor mir, das Malzhaus. Ein altes Gemäuer, über eine Treppe zu erreichen. Auf dem Parkplatz davor wird mir dann klar dass ich hier richtig bin. Autos mit Grateful Dead Aufklebern stehen herum und auch oberhalb der Treppe ein paar freaky Fahrzeuge. Ich gehe durch den Torbogen und sehe einige Leute vor dem Malzhaus sitzen.
Ich erkenne Oskar, den ich als einzigsten Head schon mal persönlich getroffen habe und steuere ihn an. Er erkennt mich und es folgt die Begrüssung. Er stellt mich den anderen am Tisch vor. Beate und Gerd kommen. Shake Hands und Hallo und Oskar gibt mir eine Führung durch das Haus. Es geht eine steile Treppe hinunter und ich speichere sie in meinem Kopf ab, denn mit einigen Getränken intus könnte das eine Gefahrenquelle für mich darstellen. Gottlob, es hat immer geklappt.
Unten angekommen dann erstmal umgeschaut. Die Bühne, Annelieses Tie´n Dye Stand, Oskar´s Trading Corner, die Bar und es gefällt mir hier. Nun geht es raus in den Biergarten. My goodness, es ist überwältigend. Lauter *bunte* Leute sitzen hier. Ich frage nach Ralph, mit dem schon eine ganze Weile eine elektronische Freundschaft besteht und wir finden ihn. Endlich einmal live und er ist so wie ich ihn mir vorgestellt habe. Gleich danach kommen Olaf und Michael A. von Schluff Jull und es gibt eine herzliche Begrüssung. Wir kannten uns bisher auch nur durch hin- und hersenden von Bits und Bytes. Olaf gibt ein Bier aus und wir erzählen. Kurz danach treffe ich den Schorsch von den Julls und es folgt wieder eine herzliche Begrüssung.
Mittlerweile sitzen wir im Biergarten und ich lerne endlich auch Arne und Anneliese kennen. Sie erzählen vom ersten Tag des Meetings, welches ich ja nicht erlebt hatte. Traven spielte 5 Stunden und sie wären sehr gut gewesen, aber ich könnte sie ja Samstags noch mal hören. Müde waren sie, die Heads, denn eine lange Nacht lag hinter ihnen. Dem Biergarten gegenüber dann die Zelte derer, die sich fürs campen entschieden haben. Ich wette, einige liegen noch im Zelt und bereiten sich auf die heutige Show vor. Das mache ich jetzt auch. Ich verabschiede mich erst mal und gehe duschen und ziehe ein Jerry Shirt an.
Als ich wieder ins Malzhaus komme sind schon wesentlich mehr Leute da und die Stimmung ist gut. Auf dem Programm stehen die OE Kapelle und Schluff Jull.
OE steht für “Organisiertes Erbrechen”, aber der Name ist nicht Programm.”Organisiertes Wohlfühlen” wäre ein wesentlich treffenderer Name. Die Jungs kommen aus dem Saarland und es ist nur eine halbe Stunde Fahrt von mir bis in ihre Ecke, aber ich musste nach Sachsen kommen um sie zu erleben. Wie mir “Court”, der Frontman erzählte, gibt es in ihrer Umgebung eigentlich keine Auftrittsmöglichkeit. Seltsam, denn die Tageszeitungen sind voll von Veranstaltungen mit Coverbands. Ja, OE ist eine reine Coverband und man kann zu dererlei Bands stehen wie man will. Den Gegnern reiner “Nachspielbands” sei gesagt, OE spielen nicht nur nach, sie leben die Songs neu und auch in Plauen war die Begeisterung gross. Klar, mit Dead Songs trafen sie hier auf ein Publikum welches diese Musik gierig aufnimmt. Aber los ging es mit Interpetationen von Nummern die man eigentlich von Dylan oder Young kennt. Und hier unterscheidet sich die Band von anderen Coverbands. Es klang nicht nach Dylan oder Young (und das ist hier äusserts positiv gemeint), es klang nach OE, die den Liedern ihren eigenen Stempel aufdrückten. Schnell war die Fläche vor der Stage mit bunten, tanzenden Menschen gefüllt. Ich habe ja auch Bilder gemacht und es nervte schon die ganze Zeit die Kamera herumzuschleppen, weil in der anderen Hand war das Bierglas (halber Liter für 3 fuffzig – tolle Preise) und rauchen musste man ja auch noch. Deshalb auch keine Setlist, denn schreiben wäre unmöglich gewesen. Aber “Oskar the Wheel Soundman” liefert die Shows nach und ich freu mich darauf wie das Karnickel aufs Nachwuchsmachen.
OE spielt mittlerweile Dead und der Saal tobt. Es wird mitgesungen und getanzt. Manche geniessen die Musik indem sie sich wie in Trance bewegen, andere wiederum fegen wie Derwische vor der Bühne hin und her. Mann, wie soll ich da denn Bilder machen. Ich wippe mit dem Kopf, bewege leicht die Hüfte und schlage mit den Füssen den Takt. Mehr ist nicht drin, denn erstens die Wirbelsäule, zweitens mein Kreislauf und freie Hände zum Luftgitarrespielen sind auch nicht vorhanden. Ralph fragte dann auch, ob ich eher ein ruhiger Typ wäre – No comment meinerseits an dieser Stelle 🙂
OE spielte bis nach 23 Uhr und nach kurzem, aber pefekten Soundcheck durch Michael Arndt kam dann die Band, auf die ich schon lange wartete um sie endlich einmal live zu sehen. Leider ohne Detlef den Bassisten der aus traurigem, familiären Anlass zu Hause blieb. Aber unter professionell spielenden Musikern wurde der fehlende Bass schnell gelöst: Heinz spielte etwas “bassig” auf seiner Gitarre und schliesslich konnte OE Bassist Thomas “Schrü” zum Mitspielen gewonnen werden. Er fand sofort den Draht zu den anderen Musikern und war ruck zuck integriert. Klar, die typischen Jull Sachen hätte er proben müssen, sind die Songs doch ziemlich komplex mit stellenweise unerwarteten Breaks und Rhythmusänderungen. So nach und nach wurde die Setlist dann geändert und man stieg vermehrt auf Dead Songs um. Erstaunlich, was Schorsch und Horst mit Trompete, Horn und Saxophon so anstellten. Schorsch *muss* man live sehen um ihn richtig zu *hören*. Bewegung, Spiel, Mimik – das eine wäre ohne das andere nur die halbe Miete. Horst am Saxophon hat einen gewaltigen Spielansatz und wenn man ihn auf der Bühe spielen sieht, mitkriegt wie er auf die Publikumsreaktionen antwortet, dann ist das schon sehr überwältigend, denn Horst ist blind und sieht die Leute ja nicht. Er kann auch nicht auf die visuell gegebenen Einsätze achten. Er hat es eben auch so drauf und ausserdem Bläserkollege Schorsch neben sich. Hinter Horst Percussionman Michael Becker der ein wahres Percussion Feuerwerk zündete. Ich weiss nicht mehr genau was für *Zaubergeräte* er alles dabei hatte. Er war immer in Bewegung und sorgte mit Drummer Kalla für einen gewaltigen Drive. Souverän Fasthand Olaf, der zusammen mit dem zweiten Gitarristen Heinz für die Leadlines sorgte und ausserdem immer interaktiv mit Band und Heads kommunizierte – und dabei auch das singen nicht vergass. Am Keyboard sorgte Thomas für die passendene Untermalung und gab dem ganzen den letzten Schliff. Soweit so gut. Die Band spielte genau so wie ich es erwartet hatte: eigene Sachen – und eben viele Dead Songs wegen dem fehlenden Detlef. OE Bassman “Schrü” lief immer mehr zu Topform in einer ihm fremden Band auf, als dem ganzen dann die Krone aufgesetzt wurde. Eine Person huschte hinter der Stage herum und sass plötzlich am zweiten Schlagzeug (Traven spielt mit 2 Drummern, doch dazu später mehr). Es war Matthias, der Traven Drummer. Kalla meinte ja immer, es gibt Probleme mit 2 Schlagzeugern, aber er weiss es jetzt besser. Wenn man sein Metier beherrscht, dann gibt das einen Dynamiksprung der eigentlich nicht zu beschreiben ist. Fassunglos sah ich die beiden Drummer absolut und ich wiederhole mich – absolut synchron zu Sugaree spielen. Ich kriege schon wieder eine Gänsehaut wenn ich an die vier auf die Millisekunde synchron durch die Luft wirbelnden Sticks denke. Der Saal tobte und ich musste aufpassen, dass mein Bier nicht überschwappte. Dann erklangen die ersten Takte von “All along the watchtower”. Aus dem Augenwinkel sah ich Oskar hinter seinem Stand aufspringen und er gesellte sich zu den Derwischen vor der Bühne. Ich muss jetzt das Freitagskonzert beenden, weil ich mich sonst wiederhole. Es war geil, geil, geil und mittlerweile halb drei in der Frühe. Die Band beendete den Set und Ralph startete mit Konservenmusik. Jaja, es ging weiter und ich genehmigte mir ein finales Bier. Dann schlurfte ich ins Hotel und konnte nur noch schlafen während im Malzhaus bis zum hellwerden weiter gefeiert wurde. Wo nehmen die Leute nur die Kondition her ? Für die meisten schon die zweite durchgemachte Nacht.
Gegen neun Uhr morgens treffe ich dann Rolf und Anita im Frühstücksraum. Wir reden über die Show und sind uns einig: es war das rockigste Schluff Jull Konzert in der Bandgeschichte. Drive und Stimmung ohne Ende. Wir sind immer noch in Gedanken beim Freitagabend. Eine grössere Gesellschaft älterer Personen schaut ab und an zu uns und sie überlegen wahrscheinlich warum ich einen Totenkopf auf dem Shirt habe.
Um halb elf bin ich dann wieder im Malzhaus. Der Biergarten ist stark frequentiert und man kann sich an jeden Tisch dazusetzen und gehört dazu. Mittags geht es mit Olaf, Michael A., Anneliese und Arne ins Matsch, der ätesten Kneipe Plauens und ich trinke zum ersten Mal seit meiner Kindheit einen halben Liter Cola. Heute spielen drei Bands so dass die Show schon um siebzehn Uhr beginnt und die Bands spielten bis 4 Uhr morgens. Yep, vier Uhr, also elf Stunden Livemusik. Ich beschliesse nicht gleich zu Beginn mit dem Bier anzufangen, aber gegen 16 Uhr ist der Durst dann doch stärker.
Kurz nach 17 Uhr geht es dann wieder los mit “Traven”. Liegt es an der frühen Stunde oder am noch gemässigten Bierkonsum: mir kommt es etwas zu laut vor, aber die fetzen was das Zeug hält. Auch Covers aber wie bei OE auf eine eigene Art gespielt. Manchen Klassiker erkenne ich erst nach längerem Zuhören. Traven spielt mit 3 Gitarren, Bass, Geige und zwei Schlagzeugen. Da ist also wieder eine gehörige Portion Drive mit im Spiel. Apropos Geige, jetzt wünschte ich mir sie würden “East of Eden” und zwar “Jig-Jig” spielen. Aber lange kann ich den Wunsch nicht aufrecht erhalten, denn zwei Ereignisse treten ein, die volle Aufmerksamkeit erregen. Sie spielen eine Hammerversion des “Beatles” Klassikers “I´m the walrus”. Nein, nicht die Spooky Two Variante. Selbst die klingt irgendwie *arm* gegen die Traven Version. Tolle Band. Das zweite Ereignis ist eine Gitarreneinlage von Uwe “UFO”, einem der drei Gitarristen. Die Gitarre liegt auf seinen Oberschenkeln und UFO sitzt auf einem Hocker. Dann beginnt er die Gitarre zu bearbeiten dass einem vom zusehen schwindelig wird. Mittlerweile liegt die Geige auf der Bühne und eine weitere Gitarre ist dazugekommen. Mit Bass sind jetzt fuenf Gitarren am fetzen und eigentlich warte ich auf Southern Rock. Bei sovielen Gitarristen eigentlich ein Muss. Aber die Band steht der Musik von Lou Reed, Velvet Underground und Grateful Dead näher. Psychedelic Underground eben und wie ich erfahren habe gibt es auch kein festes Line-up. Es ist immer Raum für Gastmusiker und so entstehen regelmässig neue Besetzungen und die Konzerte haben einen Session-Charakter. Wie auch immer, Traven kam super an und mit der Zeit haben sich meine Ohren auch an die Lautstärke gewöhnt. Ich verstehe jetzt warum die Heads vom Donnerstag Jam so begeistert waren.
Ein paar Biere später und nach Stärkung am Grillplatz dann wieder die Julls. Ich nehme es vorweg, Schrü und auch Drummer Matthias waren wieder dabei. Stilmässig nicht ganz so heavy wie gestern aber auch heute bieten sie einen Höhenpunkt nach dem anderen. Sie schäkern mit dem Publikum, gehen auf es ein, es *feedbackt* nur so hin und her. Der pure Wahnsinn. Olaf “nötigt” die beiden Drummer und den Michael an der Percussion zu einer Drumeinlage. Und sie legen los. Kalla und Matthias dreschen auf ihren Werkzeugen herum als gäbe es für jeden Treffer eine Mark und jeder war bemüht als erster ´ne Million zu haben. Michael war in der Zwischenzeit von der rechten Seite auf die linke Mitte gewechselt und zeigte was man mit Bongos (oder waren es Kongas ?) alles machen kann. Er war heiss dem Publikum eine Show zu bieten, denn leider beschränkt sich die Percussionarbeit ansonsten ja eher auf dezente Begleitung. Ist gelungen Michael und der frenetische Beifall der Heads zollte dem Spiel der dreien auch den nötigen Respekt. Nun, so ging es weiter und ein weiterers Highlight war dann “Halt mich an deiner Liebe fest”. Rio Reisers letzter Auftritt fand ja im Malzhaus statt und schon beim 99er Meeting würdigten die Julls Rios Wirken mit diesem Song – sehr zur Freude des Publikums und auch des Malzhaus Teams.
Fertig. Die Band baut ab, denn am nächsten Morgen fahren sie nach Hause. Nun wird auch mir bewusst, dass ja morgen schon Sonntag ist und wie schnell die Zeit verging. Die Julls verabschieden sich persönlich von ihren Freunden und auch ich werde gedrückt.
Abbau und anschliessender Aufbau des OE Equipments lassen uns etwas Zeit für Gespräche, Zeit auch sich um Leber und Magen zu kümmern. Dann ist OE wieder am Zug und so gekonnt wie am Vorabend legen sie auch heute wieder los. Set I ist elektrisch und ruck zuck ist die Tanzfläche wieder gefüllt. Ich glaube die Jungs waren nicht das letzte Mal auf einem Meeting. So gut wie die beim Publikum ankamen. Ich möchte sie auch wieder sehen. Hab´s ja nicht weit – vielleicht fahre ich mal auf eine ihrer Proben bis die endlich auch in unserem Raum Auftritte bekommen. Ihr Saarländer und Pfäzer! Wisst ihr eigentlich was da in unserer Gegend auf der Lauer liegt ? Ist doch tausendmal besser als die ewig selben Kuschelrockbands. Ich wünsche mir, dass jeder Wirt und Veranstalter an Saar und Schwarzbach diesen Bericht liest und ich OE auch mal vor meiner Haustüre erleben kann.
Die Pause wird genutzt von Hajo und zwei weiteren Gästen, die eine spontane Session starten. Akkustisch und mit Lowells “Willin´” kommt dann u.a. auch einer meinen absoluten Lieblingssongs. Nach der Pause dann das zweite Set der OE Kapelle. Diesmal akkustisch und es folgen Songs die man eigentlich sonst nur im Original hört. Dead Sachen sind ja eh´ nur schwer zu spielen und wann erlebt man eine Band die Sachen spielt wie Terrapin Station, Here comes sunshine, Dark Hollow, Wharf Rat und so weiter ? Aber auch unbekanntere Titel von Neil Young, Tom Waits etc. werden dargeboten. Passend zu den Songs dann auch der mehrstimmige Harmoniegsang, da passt einfach alles zusammen. Es ist halb drei als wieder auf elektrisch umgestellt wird. Die Derwische tanzen immer noch und ich merke langsam dass mein Bierdurst gestillt ist. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Müdigkeit nun Oberhand gewinnt und so mache ich mich wieder auf den Weg zum Hotel. Am nächsten morgen erfahre ich, dass OE bis 4 Uhr spielte. Guinessbuchverdächtig, zumal Schrü ja schon mit den Julls auf der Bühne stand.
Rolf, Anita und ich sitzen wieder beim Frühstück und anschliessend packe ich meine Sachen und begleiche die Rechung. Dann der letzte Gang ins Malzhaus. Dort wird auch gefrühstückt und ich rede noch etwas mit Oskar. Dann verabschiede ich mich – Gerd, Anneliese und Arne kann ich nicht sehen – also nochmal auf diesem Wege ein Tschüss. Kaum aus Plauen heraus fällt mir ein, dass ich ja eigentlich noch mit auf das Abschiedsbild wollte. Und Rolf und Anita habe ich auch noch nicht tschüss gesagt. Nochmal umdrehen ? Nein, ich fahre weiter. Einmal verabschieden aus dem Malzhaus war genug. Und ich komme ja wieder.
Mein Fazit: Die Leute waren so nett wie ich es mir vorgestellt hatte.
Die Deadheadmeetings sind absolute Höhepunkte,
Die Julls sind live sogar noch besser als ich mir das vorgestellt hatte,
OE und Traven sind zwei neue Bands für mich und es hat sich gelohnt sie zu erleben,
Yep – der weite Weg hat sich gelohnt.
Wenn ich jetzt nur noch wüsste, warum die Leute dort alle immer so ein entspanntes Grinsen im Gesicht hatten 🙂
Gerade läuft “Here comes sunshine” und ich muss nun langsam wieder herunterkommen. Das normale Leben hat mich wieder.
Thank you Plauen and goodbye.